2.+3.6.12 Ein Wochenende auf Langeoog…

doch diesmal nicht allein.

Die Idee: Einige nette Leute einladen. Alle auf Segelboote packen, rüber zur Insel segeln, dort eine Runde laufen. Dann schön grillen und chillen.

So dann organisiert. Wobei. Viel vorzubereiten gab es nicht. Vier Boots-Eigentümer waren schnell überredet. Und 9 Gäste gab es dann auch. Teilweise solche, die noch nie gesegelt waren.

Am Donnerstag fing für uns das Wochenende an: Eine Stunde vor Feierabend steht Elke bei mir im Laden. Erstmal eine herzhafte Umarmung. Aber wo ist Frank? Der läuft! Elke hat in im Nachbardorf aus dem Auto geworfen und ist schon vorgefahren. Und da kommt er auch schon klatschnass um die Ecke.

Kurze Begrüße ohne Umärmeln. Der Typ ist pudelnaß.

Da er seine 10 km noch nicht voll hat läuft er in Richtung unseres zu Hauses. Elke und ich folgen unauffällig. Anschließend haben wir vier dann einen schönen Abend. Wir essen eine Kleinigkeit und dann schwelgen wir in Erinnerungen an den diesjährigen HH-Marathon. Frank hatte wieder mal so schöne Bilder gemacht…

Am nächsten Morgen dann ganz entspannt gefrühstückt und gepackt. Danach fuhren wir Richtung Leer. Da war dann noch beim Segelmacher ein Tuch abzuholen. Hier waren wir Weibsen dann von den Nähmaschinen schwer beeindruckt. Danach kleiner Spazierganz durch die Altstadt von Leer. Hier sind wir immer wieder gern. Stadt aber doch noch Provinz. Wir mögen´s. Danach fahren in unser Lieblingsdorf in Ostfriesland. Ditzum.

Hier gibt es eine Pause mit Fisch. Frank hat die grandiose Idee, gleich Fisch für das Abendessen an Bord mitzunehmen. Man könnte ja Pellkartoffeln… „Halt“ sagt Fritz und greift zum Handy. Er ruft schnell bei Wolle (Segelfreund und Mit-Segler und mit-Läufer an diesem WE) an und bestellt die Pellkartoffeln. Und den gedeckten Tisch für 7 Personen bitte! Ebby und Wolle sind zum Glück flexibel genug sich selbsteinladenen Gäste spontan zu bewirten. Es wird ein schöner gemütlicher Abend bei Wolle und Ebby an Bord. Mein Schwager Gerold gesellt sich ebenfalls noch zu uns. Den hab ich einfach so dazu verdonnert, ebenfalls den Shuttel-Service für die Läufer zu übernehmen. An diesem Freitag wehen noch tüchtige Winde und Fritz und ich fragen uns schon, ob wir die ganze Aktion nicht doch noch abblasen sollten. Doch die Prognose für den nächsten Tag sieht etwas besser aus und so wollen wir es dann doch riskieren. Jeder verkriecht sich in seine Koje und hofft einfach auf besseres Wetter.

Und siehe da: Als ich morgens aufwache, schaukelt das Boot gar nicht mehr so dolle und ein Blick durch die Luke auf den Himmel läßt Schönes erahnen: Da gibt es tatsächlich blaue Stellen. Fritz und ich fahren fix zum Einkaufen. Dann sagen wir den Gästen Bescheid und wir können gemütlich auf dem „Rattendampfer“ frühstücken.

Kurz vor neun klingelt das Handy von Fritz und alle anderen Läufer sind eingetroffen. 7 an der Zahl. Alle versammeln sich erstmal bei uns an Bord. Dann tauchen auch unsere Söhne auf. Die zwei werden das vierte Boot steuern. Entgegen unserer Planung ordnet Fritz an, dass die 9 Gäste nicht zelten sollen (Es ist doch noch kalt und windig) sondern auf die Schiffe verteilt werden. Mir fällt die Rolle des „Passagier-Verteilers“ zu. Das ist schnell erledigt. Alle Skipper sind damit einverstanden, dass die Fähr-Gäste auch bei ihnen übernachten. Und dann geht es auch schon ratz fatz los. Fritz hatte beschlossen, dass er die Segel nicht setzen will. Wind von vorn und dann nur so ein kleinen Stückchen. Das lohnt doch nicht. Als wir jedoch aus dem Hafen raus sind sehen wir, dass die drei vor uns das Tuch oben haben. Dass geht für Frank und Fritz nicht. Also das Groß noch oben und es wird ein schöner Törn. Ein bißchen viel Wind – aber schön ist es doch…

Auf Langeoog angekommen gibt es erst mal das „Ankomm-Bier“. Die ganze Gang versammelt sich bei uns und überprüft die Biervorräte. Dann werden die Laufstrecken vorgestellt. Man einigt sich auf zwei Laufgruppen. Gruppe 1 wird 30 km laufen. Kirsten will ihren letzten „Langen“ vor ihrem Marathon in 14 Tagen laufen. Da wollen wir sie begleiten. Gruppe 2 wird eine Strecke durch´s Dorf und Dünen nehmen – ca. 8 – 9 km.

Pünktlich um 14 Uhr starten wir alle gemeinsam. Kurz danach kommt ein blöder Regenschauer runter. Doch zum Glück bleibt es dabei. Wir Langstreckler laufen in östlicher Richtung immer am Deich lang. Als wir zur Spitze von Langeoog kommen und wir zum Strand abbiegen, weht uns ein kräftiger Wind entgegen. Nach einigen km biegen wir wieder durch die Dünen ab um windgeschützer laufen zu können. Eigentlich schade –am Strand war es einfach schöner. Aber das hebe ich mir dann für das nächste Mal auf.

Rita verläßt uns nach ca. 20 km. Sie wollte „nur“ 20 km laufen und biegt jetzt nach links zum Hafen ab.

Wir laufen Richtung Dorf – das Wetter bleibt beständig. Windig, jedoch ohne Regen. Selbst die Sonne scheint jetzt so kräftig, dass ich nun doch meine Sonnenbrille wieder tragen muß. Im Dorf angekommen beschließen wir dann leider, dass wir nicht am Strand weiterlaufen sondern den Weg durch die Dünen nehmen.

Mittlerweile hat Kirsten Magenprobleme und muss öfter eine Gehpause einlegen. Auf den letzten drei km lassen Friedhelm und ich sie dann allein. Kirsten möchte jetzt nur noch gehen. Sven bleibt an ihrer Seite, so können wir mit gutem Gewissen loslaufen. Auf diesen letzten km merke ich, dass ich mittlerweile wieder ganz fit bin. Eine Pace von 6:40 min/km fällt mir nicht schwer – und das gegen Ende eines langen Laufes. Das ist für mich schon sehr gut. Zumal die Strecke ja auch anspruchsvoll war. Erst Asphalt, dann Pflasterung, weißer Sand, harter Sand mit Wind von vorn und dann noch Dünen rauf und runter. Ich bin schon etwas stolz, als eine Durchschnitts-Pace von 7:08 min/km auf meiner Uhr steht.

Am Boot angekommen werden wir sogar mit Applaus begrüßt. Die anderen Läufer sind schon frisch geduscht und haben ihren Tee samt Kuchen schon verzehrt. Frank ist auch schon da. Er war uns nicht gefolgt, als wir vom Strand abgebogen waren. Ich werde eine wenig mitleidig betrachtet – ich sehe scheußlich aus. Die Sonne hat mein Gesicht verbrannt. Dadurch, dass ich die Sonnenbrille trug, natürlich nur teilweise. Aber was solls. War ein schöner Lauf.

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