Elbe-Lübeck-Kanal-Lauf 66,7 km!!!

Mein erster richtiger Ultramarathon. Gefinisht. Und dass in der Zielzeit. Ich hab mich selbst überrascht.
Am Freitag sind Fritz und ich Richtung Frank und Elke gestartet. Kaum sitzen wir beim kühlen Wässerchen, da schlägt auch schon Sven aus WHV auf. Wir drei sind über´s WE Gäste von Frank und Elke. Frank sorgt am Abend für ein leckeres Pasta-Essen. Pünktlich suchen wir alle unsere Kojen auf – denn am nächsten Morgen soll um 4:30 Uhr der Wecker klingeln.
Und das macht das Teil dann auch noch.
Doch ein gemütliches Frühstück muss nun mal sein. So fängt dieser Tag schon mal gut an. Nach der fürchterlichen Hitze vom Vortag hat es in der Nacht viel geregnet und es ist Starkregen gemeldet. Als wir um kurz vor Sechs Richtung Bahnhof starten ist es jedoch trocken und es verspricht doch ein schöner Tag zu werden.
Auf dem Bahnsteig treffen wir Sören. Wir vier reisen dann gemeinsam Richtung Lübeck. Direkt auf dem Bf-Vorplatz  finden wir auch sofort Frank und Elke. Marc und Susanne nebst Freundin sind auch schon da. So langsam werde ich nervös. Sehr nervös. Die anderen Läufer treffen Schlag auf Schlag ein. Ich frag mich: Was will ich hier eigentlich – das sind alles Leute, die wissen was sie tun. Und die können das auch noch…
Pünktlich um 8:30 Uhr starten wir. Durch die Straßen von Lübeck laufen wir gemeinsam. Als wir den Kanal erreichen, zieht sich das Feld schnell auseinander. Ich will eigentlich mit Marc laufen. Aber ich lauf dann doch lieber mit Elke – die Jungs wollen zu schnell für mich weg. Ich schau auf meine Pace: 7:10. Schneller darf ich nicht sein, eher langsamer. Sonst werde ich das wohl kaum überstehen. Und so traben Elke und ich völlig stressfrei am Kanal entlang und genießen den Morgen und unsere Unterhaltung. Nach 8 km schon der erste VP – ein inoffizieller von den Partnerinnen einiger schneller Läufer. Die jedoch auch auf uns noch warten und uns mit frischer Melone versorgen. Dann bekommt Elke ihre Asthmaprobleme und sie schickt mich weiter. Ich lasse sie nur ungern allein, hab jedoch das Gefühl, dass sie lieber für sich sein möchte.
So geht es dann weiter – und schon 2 km weiter steht das VP-Team und feuert uns an. Nach ein paar km sehe ich in der Ferne drei Läufer auftauchen und erkenne Marc unter ihnen. Schön – dann hab ich ja meinen Kanal-Lauf-Partner bald wieder. Es dauert aber noch eine ganze Weile, bis ich mich an die drei ran gearbeitet hab. Dann ist es endlich gelungen. Marc geht es jedoch nicht gut und möchte eine längere Gehpause machen. Ihm steckt noch eine Erkältung in den Knochen. Mir juckt es  in den Beinen und so trab ich dann wieder an. Die zwei anderen Läufer, Birgit und Joachim, laufen ebenfalls wieder an. Wir drei bleiben bis zur Ziellinie zusammen. Birgit und Joachim bleiben kontinuierlich zusammen – ich bin mal vor, mal hinter und mal zusammen mit ihnen. Immer wieder entwickeln sich schöne Gespräche.
Dann der 32-km-VP. Eine Genießer-Oase, es fehlt an nichts. Allerlei Getränke, Kuchen. Salziges, Süßes… Fritz hat meinen Kaffee mit – lecker und wohltuend. Danach geht es erfrischt weiter.
Es ist ein Wechselspiel von Gesprächen und in sich versinken. Ich verspüre keine Anstrengung – halte die Pace immer wieder bewusst unten. Einmal haben wir zu dritt eine Pace von deutlich unter 7 Min/km. Ich lauf da vor und fühle mich von den zweien getrieben – und die zwei sich von mir gezogen. Als wir dann beim nächsten VP von Birgit´s Eltern (km 48) drüber reden, beschließen wir, besser aufzupassen. Das bekommt uns allen besser.
Der VP von Birgit´s Eltern: Einfach nur gut. Die ganze Familie ist da. Mutter, Vater, Oma, Schwester und Neffe. Vor der erste Versorgung steht in Kreide auf der Straße gemalt: „in 350 m  J Wasser“. Solche Straßenmalereien hat man doch gern. Die Familie hatte auch alles da, was das Läuferherz erfreut. Nicht nur Essen und Trinken, sondern auch aufmunternde Worte für uns. So eine liebe Familie…
Zwischendurch taucht immer wieder Fritz mit dem Rad auf, später dann gemeinsam mit Elke, die bei km 32 vom Laufen aufs Radfahren umgestiegen ist.
Elke begleitet uns dann auch bis zum Schluß und hat auf mich aufgepasst. Als es mir wieder in den Beinen so fürchterlich juckte hab ich glatt das Schild übersehen, welches kund tat, dass wir die Kanalseite wechseln sollten. Sie holte mich zurück und brachte mich wieder auf den rechten Weg zurück. (1 km extra gelaufen – aber was soll´s…) Mittlerweile waren wir bei km 64 als ich wieder zu meinen Laufkameraden aufgeschlossen bin. Eine Gehpause brauchten wir nicht mehr. Wir hatten alle noch Energie genug, um bis zum Ziel durchzulaufen.
Fritz empfing uns 2 km vor dem Ziel und begleitete uns.
1 km weiter standen Birgit´s Papa und Neffe und liefen mit uns das restliche Stück.
Beim Bahnhof angekommen wurden wir mit großen Applaus unserer „Fan´s“ empfangen. Stilecht wurde die Ziellinie durch zwei Bierflaschen gekennzeichnet J Sven war eine gute halbe Stunde vor mir in´s Ziel gekommen und notierte die Zeit. Auch er ist heil und gesund über die Strecke gekommen. Die Füsse stehen noch nicht ganz wieder stille, da freuen wir beide uns schon auf den Rennsteig 2013. Schon ein bißchen verrückt, oder? Vor allem, weil es da BERGE gibt.
Es dauert eine Weile, bis bei mir Groschen fällt: Ich bin unter 10 h geblieben! (Ganz genau 9:32 h). Die anwesenden Menschen können, glaube ich, nur noch den Kopf schütteln, als ich mich lautstark über die Tatsache freue
Sören hat gemeinsam mit seiner Familie gewartet, um uns dann später wieder mit nach Harburg zu nehmen.
Sören: Nur kurz per PN abgesprochen hatten wir uns auf dem Bahnhof getroffen. „Meine Familie sammelt mich in Lauenburg wieder ein – wenn ihr wollt, nehmen wir euch mit zurück.“ Hm – weiß der Mann eigentlich, dass er es mit ner Schnecke zu tun hat? Aber das ist kein Problem für ihn und seiner Frau. Sie warten auf uns, bis ich mich umgezogen hab und verlangt auch noch, dass ich ordentlich was esse, bevor wir fahren. Ursprünglich war geplant, dass wir mit dem Zug zurück fahren – doch so ist es natürlich wesentlich bequemer für uns. Wir würden uns freuen, ihn und Familie wieder mal zu treffen. Nicht nur ein schneller und netter Läufer,  sondern auch noch begeisterter Streakrunner. Und ganz nebenbei auch noch der Erste, der ins Ziel kommt. Nach 7:02 h.
Zu Hause wird ausgiebig geduscht und geruht, bis das „Orga-Team“ erscheint. Gemeinsam wird die Küche geplündert und der Weinvorrat dezimiert. Und dann (war es wirklich schon 00:45 Uhr?) gehen wir schlafen.
Der Sonntag war dann ganz dem Essen und Gesprächen gewidmet. Marc, Susanne und Heike waren um 11:00 Uhr da und es wurde geschlemmt was die Vorräte hergaben. Gegrilltes, Salate, Brötchen und allerlei Kuchen mit Unmengen von Kaffee. Wir mussten los – konnten uns aber kaum von dieser netten Atmosphäre trennen. Doch irgendwann saßen wir tatsachlich im Auto – jedoch voller Vorfreude auf das nächste Treffen. In Planung ist ja genug, nicht wahr?
Danke Ihr Lieben – für den wunderbaren Lauf und dieses All-incl.-Wochenende.

2 Kommentare:

  1. Toller Bericht, Monika.
    Danke für Euer Dabeisein und auch hier nochmals allergrößten Respekt für Deine Erst-Ultra-Strecken-Lauf-Premiere.

    Viele Grüße und bis dann die Tage auf der Hexe
    Frank

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  2. Franky - wir haben zu danken. Ihr habt Euch so viel Mühe gemacht es allen Recht zu machen. Und das ist Euch auch hervorragend gelungen. Mir konnte nix Besseres passieren, als meine Ultra-Premiere mit Euch zu laufen.
    Liebe Grüße
    Monika

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