1. Eißendorfer Forst- und Geländermarathon - 27.10.12

Es wäre wohl von Vorteil, einen schönen langen und anstrengenden Lauf vor dem Untertagemarathon Sondershausen zu tätigen. Hab ich so gedacht und mich vor langer Zeit auch dann für den 1. EFuGM angemeldet. Dieser Marathon sollte es sein, da hier auch einige Höhenmeter vorhanden sind – und die zu trainieren fällt mir ja nun ausgesprochen schwer. So hab ich mich dann für den Crash-Kurs in Harburg entschieden. Ausgeschrieben von Frank Lomott – dem Geburtstagskind, dass am folgenden Montag in AK 50 wechselt. Und genau der, der sich vorgenommen hat, zu seinem 50. Geburtstag seinen 50. Marathon zu laufen.

Am Samstag wurde der Tag dann mit einem kräftigen Frühstück begonnen, bevor es zum Eißendorfer Wald ging. Fritz hatte sich bereit erklärt, den VP zu übernehmen. Ein großer Tisch mit allerlei Leckereien wurde aufgebaut. Hefezopf, belegte Brötchen, Süßes und Salziges, Käse, kalte und warme Getränke… 15 Mal würden wir an dieser Genießer-Oase vorbei kommen. Falls jemand keine Ausrede hat: Hier stand sie. Denn wie soll man/frau denn 15 mal dieses Angebot ignorieren. Geht gar nicht.

Langsam truddelten die einzelnen Läufer ein. Nur Sarah, Stefan und Kornelia fehlten noch. Doch nach einer kleinen Warterei fand der Start dann statt.

Wer den Marathon voll haben wollte, mußte die ersten drei Runden durch eine kleine Teich-Runde verlängern. Und da ging es dann auch gleich ins Gestrüpp. Danach auf die „Hauptstrecke“ – Durch das herbstliche Laub führte der gut ausgeschilderte Weg. Ein wenig rauf – ein wenig runter. Nix schlimmes. Vorbei an einer Lichtung mit Parkbank. Wieder ab in den Wald mit einer netten Steigung. Ich freute mich schon, da es mir das Laufen richtig leicht fiel und die Anstiege keine Probleme bereiteten.

Doch dann ging es plötzlich rechts ab vom Weg – steil nach oben. Ups. DA kommt also ein großer Teil der Höhenmeter her. Na herzlichen Glückwunsch. Oben angekommen hab ich das Gefühl, dass meine Lunge platzt. Natürlich hatte ich Dummkopf versucht hoch zu laufen. Watt für einen Quatsch. Dann folgte ein Singel-Trail – stellenweise ziemlich krass abwärts. Mit viel Wurzelwerk und Stellen an denen man besonders aufpassen muss. Frank war hinter mir und hat mich nochmal angewiesen, auch in der letzten Runde noch die Füsse zu heben, damit ich mich nicht lang mache.

Unten angekommen ging es nach einer Rechtskurve wieder ab nach oben – nicht so heftig, aber ein richtiger Wurzel-Weg. Jeder Schritt forderte Aufmerksamkeit. Herrlich. Was für ein Spaß. Danach ging es auf das letzte Stück – durch schönes Herbstlaub. Kurz vor dem VP noch ein steiles Stück abwärts – und wir hatten Fritz und den VP vor uns.

Die erste Runde war erledigt und ich gab meine Jacke und Handschuhe bei Fritz ab.

Jetzt kam auch Kornelia dazu – mit leichter Verspätung startete sie ebenfalls durch.

Und dann ab in die nächste Runde. Ich wollte mich heute richtig quälen und ohne Muskelkater auf keinen Fall nach Hause. Wenn es abwärts ging, hab ich mich richtig fallen lassen und wusste gleich, dass sich das wohl irgendwann rächen würde. Doch ich wollte partout ausprobieren, wie ich diese Wege am besten laufen kann. So lief es dann auch die nächsten Runden richtig gut. Vor allem die Abwärtsstücke gefielen mir richtig gut und ich fasste immer mehr Vertrauen.

Doch ab Runde 8 war dann Schicht. Ein stechender Schmerz im linken Knie zwang mich, dem Treiben ein Ende zu machen. Ich musste immer öfter gehen, weil das Knie rum zickte. Als ich in die 11. Runde ging, war mein Vorsatz komplett zu walken um dem Knie eine Chance zu geben, es sich noch mal zu überlegen. Die 12. Runde lief dann auch schon wieder besser – dafür war die 13. Und 14. schmerzhaft. Wenn mir das andere Läufer erzählen, kann ich immer nur mit Kopf schütteln und sage: Das ist es nicht wert – bitte aussteigen!!! Aber ne. Diesmal laufe ich mit Schmerzen weiter. Besonders schlimm ist es bei den steilen abwärts Stellen. Da humpel ich rum. So bekomme ich auch tatsächlich von Frank ein besonders nettes Kompliment als ich auf den VP zu schleiche „Du siehst richtig sch… aus!“ Wenn man solche Freunde hat, braucht man eigentlich keine Feinde mehr, oder? ;-) Ich geh auf die letzte Runde. Laufe wenn es irgendwie geht, schleiche, humpel mich durch. Nach grandiosen 6 ½ Stunden bin ich im Ziel. Und weiß nicht wirklich, ob ich jetzt tatsächlich stolz auf mich sein soll oder ob ich mich für so viel Unverstand schämen sollte.

Aber: Das HM-Zeitziel, welches ich mir gesetzt hab, hab ich geschafft. Und einen Muskelkater bekommen, den ich schon seit ewigen Zeiten nicht mehr hatte.

Nun werde ich ganz einfach mal ein bisschen pausieren (natürlich wird die Streak gelaufen) und mal abwarten, was der Berg-Crash-Kurs tatsächlich gebracht hat. In Sondershausen werden wir es erfahren.

Abends wurde dann der Marathon bei Frank und Elke mit einem „Oktober-Fest“ gefeiert. Es war ein wunderschöner Ausklang nach diesem „Berg-Abenteuer“ und wir bedanken uns nochmals für die tolle Organisation des 1. EFuGM!!! Ich freue mich schon auf die nächste Auflage und weiß schon jetzt: Wahrscheinlich werde ich wieder die gleichen Fehler machen – aber es macht einfach zu viel Spaß auf diesen wunderbaren Wegen zu laufen.