Elbe-Lübeck-Kanal-Lauf 66,7 km!!!

Mein erster richtiger Ultramarathon. Gefinisht. Und dass in der Zielzeit. Ich hab mich selbst überrascht.
Am Freitag sind Fritz und ich Richtung Frank und Elke gestartet. Kaum sitzen wir beim kühlen Wässerchen, da schlägt auch schon Sven aus WHV auf. Wir drei sind über´s WE Gäste von Frank und Elke. Frank sorgt am Abend für ein leckeres Pasta-Essen. Pünktlich suchen wir alle unsere Kojen auf – denn am nächsten Morgen soll um 4:30 Uhr der Wecker klingeln.
Und das macht das Teil dann auch noch.
Doch ein gemütliches Frühstück muss nun mal sein. So fängt dieser Tag schon mal gut an. Nach der fürchterlichen Hitze vom Vortag hat es in der Nacht viel geregnet und es ist Starkregen gemeldet. Als wir um kurz vor Sechs Richtung Bahnhof starten ist es jedoch trocken und es verspricht doch ein schöner Tag zu werden.
Auf dem Bahnsteig treffen wir Sören. Wir vier reisen dann gemeinsam Richtung Lübeck. Direkt auf dem Bf-Vorplatz  finden wir auch sofort Frank und Elke. Marc und Susanne nebst Freundin sind auch schon da. So langsam werde ich nervös. Sehr nervös. Die anderen Läufer treffen Schlag auf Schlag ein. Ich frag mich: Was will ich hier eigentlich – das sind alles Leute, die wissen was sie tun. Und die können das auch noch…
Pünktlich um 8:30 Uhr starten wir. Durch die Straßen von Lübeck laufen wir gemeinsam. Als wir den Kanal erreichen, zieht sich das Feld schnell auseinander. Ich will eigentlich mit Marc laufen. Aber ich lauf dann doch lieber mit Elke – die Jungs wollen zu schnell für mich weg. Ich schau auf meine Pace: 7:10. Schneller darf ich nicht sein, eher langsamer. Sonst werde ich das wohl kaum überstehen. Und so traben Elke und ich völlig stressfrei am Kanal entlang und genießen den Morgen und unsere Unterhaltung. Nach 8 km schon der erste VP – ein inoffizieller von den Partnerinnen einiger schneller Läufer. Die jedoch auch auf uns noch warten und uns mit frischer Melone versorgen. Dann bekommt Elke ihre Asthmaprobleme und sie schickt mich weiter. Ich lasse sie nur ungern allein, hab jedoch das Gefühl, dass sie lieber für sich sein möchte.
So geht es dann weiter – und schon 2 km weiter steht das VP-Team und feuert uns an. Nach ein paar km sehe ich in der Ferne drei Läufer auftauchen und erkenne Marc unter ihnen. Schön – dann hab ich ja meinen Kanal-Lauf-Partner bald wieder. Es dauert aber noch eine ganze Weile, bis ich mich an die drei ran gearbeitet hab. Dann ist es endlich gelungen. Marc geht es jedoch nicht gut und möchte eine längere Gehpause machen. Ihm steckt noch eine Erkältung in den Knochen. Mir juckt es  in den Beinen und so trab ich dann wieder an. Die zwei anderen Läufer, Birgit und Joachim, laufen ebenfalls wieder an. Wir drei bleiben bis zur Ziellinie zusammen. Birgit und Joachim bleiben kontinuierlich zusammen – ich bin mal vor, mal hinter und mal zusammen mit ihnen. Immer wieder entwickeln sich schöne Gespräche.
Dann der 32-km-VP. Eine Genießer-Oase, es fehlt an nichts. Allerlei Getränke, Kuchen. Salziges, Süßes… Fritz hat meinen Kaffee mit – lecker und wohltuend. Danach geht es erfrischt weiter.
Es ist ein Wechselspiel von Gesprächen und in sich versinken. Ich verspüre keine Anstrengung – halte die Pace immer wieder bewusst unten. Einmal haben wir zu dritt eine Pace von deutlich unter 7 Min/km. Ich lauf da vor und fühle mich von den zweien getrieben – und die zwei sich von mir gezogen. Als wir dann beim nächsten VP von Birgit´s Eltern (km 48) drüber reden, beschließen wir, besser aufzupassen. Das bekommt uns allen besser.
Der VP von Birgit´s Eltern: Einfach nur gut. Die ganze Familie ist da. Mutter, Vater, Oma, Schwester und Neffe. Vor der erste Versorgung steht in Kreide auf der Straße gemalt: „in 350 m  J Wasser“. Solche Straßenmalereien hat man doch gern. Die Familie hatte auch alles da, was das Läuferherz erfreut. Nicht nur Essen und Trinken, sondern auch aufmunternde Worte für uns. So eine liebe Familie…
Zwischendurch taucht immer wieder Fritz mit dem Rad auf, später dann gemeinsam mit Elke, die bei km 32 vom Laufen aufs Radfahren umgestiegen ist.
Elke begleitet uns dann auch bis zum Schluß und hat auf mich aufgepasst. Als es mir wieder in den Beinen so fürchterlich juckte hab ich glatt das Schild übersehen, welches kund tat, dass wir die Kanalseite wechseln sollten. Sie holte mich zurück und brachte mich wieder auf den rechten Weg zurück. (1 km extra gelaufen – aber was soll´s…) Mittlerweile waren wir bei km 64 als ich wieder zu meinen Laufkameraden aufgeschlossen bin. Eine Gehpause brauchten wir nicht mehr. Wir hatten alle noch Energie genug, um bis zum Ziel durchzulaufen.
Fritz empfing uns 2 km vor dem Ziel und begleitete uns.
1 km weiter standen Birgit´s Papa und Neffe und liefen mit uns das restliche Stück.
Beim Bahnhof angekommen wurden wir mit großen Applaus unserer „Fan´s“ empfangen. Stilecht wurde die Ziellinie durch zwei Bierflaschen gekennzeichnet J Sven war eine gute halbe Stunde vor mir in´s Ziel gekommen und notierte die Zeit. Auch er ist heil und gesund über die Strecke gekommen. Die Füsse stehen noch nicht ganz wieder stille, da freuen wir beide uns schon auf den Rennsteig 2013. Schon ein bißchen verrückt, oder? Vor allem, weil es da BERGE gibt.
Es dauert eine Weile, bis bei mir Groschen fällt: Ich bin unter 10 h geblieben! (Ganz genau 9:32 h). Die anwesenden Menschen können, glaube ich, nur noch den Kopf schütteln, als ich mich lautstark über die Tatsache freue
Sören hat gemeinsam mit seiner Familie gewartet, um uns dann später wieder mit nach Harburg zu nehmen.
Sören: Nur kurz per PN abgesprochen hatten wir uns auf dem Bahnhof getroffen. „Meine Familie sammelt mich in Lauenburg wieder ein – wenn ihr wollt, nehmen wir euch mit zurück.“ Hm – weiß der Mann eigentlich, dass er es mit ner Schnecke zu tun hat? Aber das ist kein Problem für ihn und seiner Frau. Sie warten auf uns, bis ich mich umgezogen hab und verlangt auch noch, dass ich ordentlich was esse, bevor wir fahren. Ursprünglich war geplant, dass wir mit dem Zug zurück fahren – doch so ist es natürlich wesentlich bequemer für uns. Wir würden uns freuen, ihn und Familie wieder mal zu treffen. Nicht nur ein schneller und netter Läufer,  sondern auch noch begeisterter Streakrunner. Und ganz nebenbei auch noch der Erste, der ins Ziel kommt. Nach 7:02 h.
Zu Hause wird ausgiebig geduscht und geruht, bis das „Orga-Team“ erscheint. Gemeinsam wird die Küche geplündert und der Weinvorrat dezimiert. Und dann (war es wirklich schon 00:45 Uhr?) gehen wir schlafen.
Der Sonntag war dann ganz dem Essen und Gesprächen gewidmet. Marc, Susanne und Heike waren um 11:00 Uhr da und es wurde geschlemmt was die Vorräte hergaben. Gegrilltes, Salate, Brötchen und allerlei Kuchen mit Unmengen von Kaffee. Wir mussten los – konnten uns aber kaum von dieser netten Atmosphäre trennen. Doch irgendwann saßen wir tatsachlich im Auto – jedoch voller Vorfreude auf das nächste Treffen. In Planung ist ja genug, nicht wahr?
Danke Ihr Lieben – für den wunderbaren Lauf und dieses All-incl.-Wochenende.

30.6.12 Women´s Run in HH

Okay - das ist jetzt das Kontrast-Programm zum Matschlauf in Leer.
"Tussi-Veranstaltung" ist noch eine der nettesten Worte, die für diese Veranstaltung gefunden werden
Aber es soll ein Streakrunner-Treffen draus werden und dass allein entschuldigt die rosa-roten Shirts.
Und die Entscheidung, so einen Lauf mitzumachen war richtig. Wir hatten alle mächtig viel Spaß. Und dass ich ja auch der Grund, warum ich meine Laufschuhe immer wieder schnüre.
Am Samstag morgen packe ich meinen Rucksack und fahre mit meinem "roten Blitz" Richtung Augustfehner Bahnhof. Als ich mein Rad abschließe, hab ich Bedenken, ob es wohl am Sonntag noch da stehen wird..
In Hamburg angekommen werde ich von Elke abgeholt. Danach gibt es ein lecker Frühstück mit Elke, Frank und Heike. Incl. Sekt und Fototermin.
Wir Frauen düsen dann irgendwann Richtig Veranstaltung. Frank hat beschlossen, dass er sich eine solche rosa-rote Veranstaltung nicht antun will. Nun gut - Frauen unter sich.
Auf dem Gelände angekommen finden wir auch schnell den Stand mit Startnummern und besagten Shirt´s. Hier kaufe ich auch noch schnell ein "Vorjahres-Modell" für Rita.
Danach suchen wir die Streakrunner - und werden auch schnell fündig. Freudige Begrüßung und anschließend Veranstaltungs-Geschenke einsammeln. Es wird ein lustiger Nachmittag mit viel Spaß.
Den 5km-Lauf machen Erika und Tanja mit.

Bei einem Gruppenfoto-Termin schüttet mir dann plötzlich ein komischer Mensch Wasser über den Kopf.
Natürlich Frank - er konnte es dann doch nicht lassen, sich diese rosa Invasion anzusehen.
Später dann startet der Rest der Truppe beim 8km-Lauf. Hier sind wir alle ein wenig angefasst. Der Moderator hatte drum gebeten, dass sich die langsamen Läuferinnen hinten anstellen sollen (Ist ja auch sinnvoll!!!) Danach dann die Walker und Walker mit Stöcken. Doch leider haben das wohl nicht alle Damen verstanden. Es wurde mehr ein Hinderniss-Lauf. Die Strecke war stellenweise nicht wirklich breit. Und immer wieder tauchten vor uns die Ladies mit den Stöcken auf. Beim Überholen musste man entweder den Stöcken ausweichen oder aufpassen dass man auf der anderen Seite nicht über irgendwelche Wurzeln o.ä. stolperte. Fand ich jetzt nicht wirklich schön. Die meisten Läuferinnen hat dies geärgert.
Doch nach gut der Hälfte der Strecke hatte wir diese "Hindernisse" überwunden und konnten frei rauslaufen.
Gestartet bin ich mit Heike - dann hatte ich irgendwann Christel und dann auch Marianne an meiner Seite. Wir drei sind dann auch Hand in Hand über die Ziellinie. Nach dem Zieleinlauf haben wir noch kurz gewartet und da kam auch schon Heike. Wir vier haben dann gemeinsam unser Ziel-Bier getrunken. Und unsere Finisher-Taschen geholt.
Als wir uns alle wieder bei unser Bank treffen, kommt Christel aus unserem Lauftreff gemeinsam mit ihrer Schwester auf mich zu. Wir hatten nicht voneinander gewusst. Aber die zwei wollen nächstes Jahr wieder dabei sein und dann werden wir uns besser absprechen. Was für eine Freude die zwei zu treffen.

Viel zu schnell löste sich die Truppe auf. Christel (streakrunner) musste wieder nach Hannover. Tanja hatten wir ganz aus den Augen verloren.
Der Rest der Truppe ging zur Bahn. Die Berliner-Fraktion musste noch ihren Bus bekommen. Es war schön wieder neue Streakrunner kennenzulernen. Billy, die kurz danach eine Alpen-Querung laufen will und Marianne, die ebenfalls im nächsten Jahr den Rennsteig SM laufen will. Es war schön euch kennenzulernen.
In Harburg angekommen sind Frank, Elke, Heike und ich noch essen gegangen und konnten so den Tag schön ausklingen lassen.
Im nach hinein muss ich sagen: Tussi-Veranstaltung ist auch mal richtig schön.
Am nächsten Morgen bringt Elke mich dann pünktlich zur Bahn.
In Augustfehn dann die Überraschung: Mein Rad steht noch da. Ich radle heimwärts. Kurz vor Barßel ruf ich Rita an und lade mich zum Tee an. Ihr Uwe ist mit Fritz segeln – so haben wir zwei Zeit zum Quatschen. Sie freut sich über das Shirt und ist (glaube ich) auch überzeugt, dass nächste Mal mit zu fahren.

23.6. +24.6.12 die 24h von BaLi

Es ist wieder soweit - es geht Richtung Bad Lippspringe. Diesmal Samstag morgen einigermaßen pünktlich los. Geplante Fahrtzeit: 3 Stunden. Also um 9:00 Uhr. Mit dem Gefühl es diesmal pünktlich zu schaffen und guter Laune und einen Sack voller Vorfreude düse ich los.
Auf der A 1 heißt es dann "Vollsperrung wegen Brückensprengung". Na toll - die Umleitung ist gut ausgeschildert. Doch ich brauch eine Stunde von einer Abfahrt zur nächsten. So bin ich denn auch erst gegen 13:00 Uhr am Ort des Geschehens. Die meisten Streaker sind schon da. Ich werde gleich ganz lieb von Carsten und Familie und von Marc u. Susanne empfangen.  Jetzt lerne ich endlich mal Petra "Running-Petra" kennen. Außerdem ist natürlich Erika da.
Marc ist sich nicht wirklich sicher, wieviel er heute kreiseln kann. Denn schließlich war er am letzten WE in Delmenhorst. Doch er läuft später ganz ruhig seine Runden. Ich freu mich schon auf unseren "Kanal-Lauf" am 28.7. - meinen ersten "richtigen" Ultra-Lauf. 66,7 km stehen dann auf dem Plan...
Es ist ein  fröhliches Gekreisel. Mit uns zelten noch ein paar andere Lauf-Verrückte auf dem Rasen. Ein Christopf (kommt irgendwo aus dem Süden) und zwei Lauffreunde von einem Triatholon-Verein. Birgit und ???.
Als wir starten ist ein großes Gewussel auf der Strecke. Viele Schulklassen und Kindergartengruppen. Es ist zwar eine wunderschöne Stimmung mit so vielen Menschen auf der Strecke, doch immer mal wieder muss man ausweichen, wird geschnitten oder muß auch schon mal über ein Kleinkind springen, welches unerwartet die Laufrichtung wechselt. So meine ich denn auch, dass ich nach der HM-Marke mir ein kleines Päuschen verdient habe. Richtig durchlaufen kann ich irgendwie nicht. Immer mal wieder an den VP und sich ein wenig unterhalten.
Nachmittags kommen Freunde von Marc u. Susanne vorbei und bringen selbstgebackenes vorbei. Lecker.
Die Kinder von Carsten u. Sandra drehen ebenfalls lustig ihre Runden. Schon witzig: Carsten erzählt später, dass die Kinder zu hause keine 100 m laufen wollen. Und hier sind sie nicht zu bremsen.
Gegen abend mach ich mir einen Milchdrink mit Schmelzflocken. Das hatte ich im letzten Jahr schon mal versucht und ist mir gut bekommen. Das war dann so eine Art Abendessen-Ersatz.
Vor dem dunkel werden stellen die Veranstalter Kerzenschalen an die Laufstrecke. Später dann, als es richtig dunkel geworden ist, herrscht dadurch eine schöne Stimmung im Park.
Gegen Mitternacht treffen wir uns an unserem VP: Marc, Petra, Carsten und ich wollen gleich nach 00:00 unsere Streak laufen. Vorher sind mir meist den BaLi-Berg hochgegangen. Doch jetzt ist es "Pflicht" drei Runden lang zu laufen. Wird auch ordentlich erledigt. Danach kreisel ich noch so lange, bis ich meine 100 Runden voll hab. 62 km. Es ist halb zwei als ich in den Schlafsack krieche. Ich wäre noch gern auf der stimmungsvollen Strecke geblieben. Doch ich muß im Anschluß an der Veranstaltung noch meine 3 Stunden Autofahrt absolvieren. Also ist es vernünftiger ein wenig zu schlafen.
Gegen fünf krabbel ich aus dem Zelt. Erst mal ab in die Maske - dann anziehen. Es ist frisch geworden. Um kurz vor sechs bin ich wieder am Runden-Sammeln. Doch es geht etwas hölzern. Als die netten Leute von der Orga das Frühstück gerichtet haben, sammeln sich alle wieder an der Kaffee-Bar. Es wir in aller Ruhe gefrühstückt, ein bißchen erzählt und sich gegenseitig motiviert.
Irgendwann während meiner anschließlenden Lauferei haben die Knochen das meckern aufgegeben und es fühlt sich wieder richtig an - das Laufen. Und irgendwann wird klar, dass ich die 100km-Marke locker erreichen kann. Also keinen Stress mehr.
So wird dann munter weitergekreiselt. Die letzten Runden zur 100 km laufen dann Petra und Birgit mit. Wir drei bleiben ab jetzt zusammen. Als nächstes schafft Petra die 100km-Marke. Zwei Runden später ist Birgit dran. Das war für mich mit der schönste Zeitrahmen: Mit diesen zwei Power-Damen die Jubi-Runden zu absolvieren.
Dann ist auch schon fast der ganze Spaß vorbei. Alle treffen sich, wie schon in den Vorjahren, 100 m vor der Ziellinie. Dann geht es Hand in Hand Richtung Ziel und 14:00 Uhr. Dieser Zieleinlauf in BaLi gehört zu den Schönsten.
Als Belohnung für unser Tun erhalten wir sogar ein Finisher-Shirt vom Veranstalter. Es ist das erste Mal dass die Shirt´s verteilt werden und wir freuen uns mächtig über dieses Geschenk.
16.6.2012 Marathon in WHV
Kirsten will ihren ersten Marathon laufen. Und so bin ich auf die Idee gekommen, dass ich auch nach WHV fahren könnte. Wir brechen morgens pünktlich auf, holen die Startunterlagen und spazieren  zu Kirsten um sie, Alfred und Sven abzuholen. Alle sind ein wenig nervös. So wie sich das eben gehört.



Als wir endlich auf der Straße sind, wird es auch Zeit, dass wir uns beeilen. Wir haben doch zu viel rumgetüddelt. Kirsten ist natürlich völlig aufgeregt. Hat sie aber keinen Grund zu – sie hat genug trainiert und müsste das ganze gut hinter sich bringen können. Einzig der Wind macht uns Sorgen. Wir laufen uns noch ein wenig warm. (was für ein Blödsinn – Kirsten will 42 km und ich 21 laufen. Da wird man doch früh genug warm…)
Dann geben wir Kirsten und Sven endgültig im Startblock ab. Ich versuche noch schnell einige Foto´s zu machen. Aber leider ist das Akku leer L . Dann fällt auch schon der Startschuss und das relativ kleine Feld läuft los.
Ein viertel Stunde später startet Alfred auf der 10 km Strecke. Und nach weiteren 15 Minuten geh ich auf die HM-Strecke. Nur Fritz macht sich anschließend vom Acker und fährt Richtung Bensersiel um nach seinem Boot zu sehen. Er verspricht aber, spätestens bei Kirsten´s Ziel-Einlauf wieder da zu sein.
Für den HM hatte ich mir keine Zielzeit vorgenommen. Einfach nur die Strecke geniessen – je nachdem wie es läuft mal sehen was geht. Nach kurzer Zeit hatte ich einen Laufpartner an meiner Seite, der mein Tempo wohl angenehm fand. Stefan aus Bremen. Bis km 14 blieben wir ein Team. Es lief wunderbar. Teilweise zu flott – aber da wir noch Rückenwind hatten ließ ich es einfach laufen. Ich wusste ja: Nach der Wende kommt der Wind von vorne und dann muss ich ackern. Und so kam es auch: Stefan zog davon und ich hatte das Gefühl, als ob mich jemand festhält. Das artete jetzt richtig in Arbeit aus. Es kam der VP – ich ging. Es lief nicht mehr. Nach Gummibärchen und reichlich Wasser lief ich wieder an. Zwar nicht schnell, aber es lief. Und ich konnte wieder langsam die Läufer einholen, die mich in der Gehpause und am VP überholt hatten. Das fing richtig an Spaß zu machen. Sobald ich wieder ein „Opfer“ ausgemacht hatte, nahm ich mir vor: „den hast du bei km 18 (oder 19 oder so). Auf jeden Fall nicht hetzen, sondern schön behutsam ranlaufen. Bis auf Stefan hab ich sie dann auch alle wieder eingesammelt. Ist nu ja sonst nicht unbedingt mein Ding – diese Hetzerei. Aber jetzt gefiel es mir richtig gut.
Und so hab ich mir dann tatsächlich eine neue Bestzeit erlaufen. 2:13 h – (vorher stand da 2:17 h)
Zwischendurch tauchte Alfred mit dem Rad auf. Er hatte schon mal Kirsten und Sven an der Strecke abgefangen. Ihr ging es gut. Sie war aber gestolpert – zum Glück ist es aber gut gegangen und sie konnte weiterlaufen. Sven war den ganzen Lauf bei ihr und hat ihr geholfen, so gut es eben geht.
Jetzt wollte Alfred sich wieder auf die Strecke begeben, um die beiden dann mit dem Rad zu begleiten.
Nach meinem Zieleinlauf hab ich mich erst mal mit Bier und Essen versorgt. Und dann den anderen Läufern beim Ziel beobachtet.
Fritz tauchte wieder auf und besorgte Kaffee. Das tat dann richtig gut. Der Wind war jetzt doch kalt und ich bereute, die Klamotten in Kirsten`s Wohnung gelassen zu haben. Zeit genug hätte ich ja gehabt, um mich vernünftig anzuziehen.
Nach 5:08 h lief Kirsten gemeinsam mit Sven über die Ziellinie. Was für eine Freude!
Sie strahlte über das ganze Gesicht – Sie ist ein Marathoni!!!
Zwischendurch haben sie aber wieder Magenprobleme gequält. Mit Cola und Salsbrezeln wurde es dann wohl etwas besser. Ich denke, es war eine große Hilfe, dass ihr Kumpel Sven die ganze Zeit an ihrer Seite war. Find ich toll, dass er das so durch gezogen hat.

15.6.2012 24-h-Lauf in Delmenhorst

Leider lief ich da nicht selber, sondern besuchte nur Frank, Elke, Heike und Marc. Start war um 12:00 Uhr. Bis ca. 18:00 Uhr schaute ich mir das Gekreisel an. Dann fuhr ich heim. Am nächsten Tag woltlen wir nach WHV und Kirsten ein wenig seelische Unterstützung bei ihrem ersten Marathon geben.

Frank wollte eigentlich laufen - aber filmte lieber wieder.


Elke, Heike, Marc und Stefan mit Schwesterherz beim Start


Die spätere Siegerin!!!


Frank - noch frisch und gut gelaunt



Gutgelaunt wird gekreiselt, was die die Schuhe hergeben.





Der Versorgungsstand der Einzelstarter










So ein Angebot - da kann man glatt vergessen, warum man hier ist.

Ole, der Langsame.    Der ist gar nicht so langsam...

Ich hatte den Eindruck, dass dies eine tolle Veranstaltung ist. Der einzelnen Ergebnisse waren ganz schön heftig. Da muß ich noch ein bißchen üben, um hier mithalten zu können.

10.6.12 einmal im Matsch spielen

Ein verschärfter Cross-Lauf in einer Kiesgrupe. Wow. Was für ein Erlebnis. Zum zweiten Mal wird dieser Lauf veranstaltet. Im letztem Jahr war Andreas da und hat mir vorgeschwärmt, wie toll das ist. Fast noch schöner als der Fisherman´s-Lauf.
So fahre ich also Sonntagmorgen Richtung Leer-Logabirum, um mir einen Matschlauf anzutun. Schnell das Nummern-Schild geholt. Dabei wird mir die Start-Nummer auch noch mit einem Edding auf die Hand geschrieben. Und unterschreiben muss ich auch noch, dass ich mir bewusst bin, was für ein Risiko ich hier eingehe. Oh ha – das lässt ahnen, was auf uns zu kommt.
Nach und nach truddeln alle Läufer ein. Kirsten und Alfred tauchen auch auf. Kirsten, Andreas und ich wollen die kleine Runde (ca. 5 km) laufen. Alfred hat sich für die lange Variante entschieden: d.h. den ganzen Quatsch drei mal!
Mit den Busen werden wir zu der Kiesgrube gekarrt. Hier gibt es eine kleine Rede vom Veranstalter mit Erklärung der Hindernisse. Dann werden wir auch schon auf die Strecke geschickt.

Es geht zuerst über eine Wiese, eine Böschung hoch und runter und dann sollen wir diesen Berg hoch. Da haben die Leute von der Kiesgrube richtig Spaß gehabt, so einen Haufen Sand aufzuschütten. Laufen ist nicht – es wird geklettert. Es geht steil nach oben. Der Sand rutscht immer wieder nach. Nach der halben Distanz glaube ich schon, dass ich diesen Blödsinn abbrechen werde. Doch irgendwann bin ich auch oben. Und erschrecke mich, als ich nach unten sehe. Mann – ist das hoch. Aber wer hoch kann, kann auch runter. Auf dem Po rutschend geht es wesentlich schneller bergab als vorher bergauf…
Jetzt können wir wieder ein paar Schritte laufen – Es folgt eine Dusche. Aber das ist kein Hindernis, sondern tut sogar nach der Anstrengung gut. Es folgt ein Matschloch, dass mit einem Netz abgedeckt ist. Und damit man nicht auf die Idee kommt, da doch noch Aufrecht durch zu gehen, liegen dicke Steine im Netz… Na super – nu sehen wir endgültig aus wie Schmuddelkinder.
Dann sind wir am See – 30 m schwimmen. In Klamotten mit den Laufschuhen an den Füssen. Ich war ewig nicht mehr schwimmen. Die Füsse wollte nicht mit – die Schuhe waren so was von schwer. Doch irgendwann war die Strecke überwunden und Andreas half mir aus dem Wasser. Danach wieder ein paar Schritte locker laufen – bis zum nächsten Hindernis. Es folgt ein Lauf durch die Wildnis, nochmals ein Stückchen durch den See, ein Matschloch, ein Birkenwäldchen, und mehrere Sandhügel in deren Tälern Wasser stand. Dann noch ein paar riesige Abflußrohre die wir überklettern mußten, zwei Abflußrohre die wir durchkriechen mußten und eine Reihe von Sandsäcken die wir wieder überklettern durften. Ach ja: Ein Haufen mit Reifen mußte auch bezwungen werden.
Wow – was für ein Spaß. Nach dieser Runde sind wir ganz schön fertig. Wir ?– nicht alle. Andreas hat noch nicht genug. Er will noch mindestens eine Runde mit der zweiten Gruppe laufen. Kirsten und ich machen uns nach dem Start der Langstrecke auf, um unter die Dusche zu kommen.
Als wir einigermaßen sauber wieder bei der Kiesgrube ankommen, läuft Alfred grad ins Ziel. Etwas später kommt auch Andreas – der jedoch nicht in die Zielgasse einbiegt, sondern sich auf die letzte Runde der Langstreckler macht.

Was bedeutet: Danach hat er diese Schlammschlacht viermal hinter sich gebracht. Wahnsinn. Das hätte ich nie geschafft. Ich war ja schon heilfroh, dass er mich begleitet hat und mir geholfen hat aus einigen Schlammlöchern wieder rauszukommen. Und dann das Ganze allein und viermal? Schon ein bißchen Irre, oder?
Aber wohl noch nicht Irre genug – im nächsten Jahr wollen Kirsten und ich auch die lange Strecke laufen, matschen, schwimmen und fluchen. So einen Spaß kann man nur empfehlen.

2.+3.6.12 Ein Wochenende auf Langeoog…

doch diesmal nicht allein.

Die Idee: Einige nette Leute einladen. Alle auf Segelboote packen, rüber zur Insel segeln, dort eine Runde laufen. Dann schön grillen und chillen.

So dann organisiert. Wobei. Viel vorzubereiten gab es nicht. Vier Boots-Eigentümer waren schnell überredet. Und 9 Gäste gab es dann auch. Teilweise solche, die noch nie gesegelt waren.

Am Donnerstag fing für uns das Wochenende an: Eine Stunde vor Feierabend steht Elke bei mir im Laden. Erstmal eine herzhafte Umarmung. Aber wo ist Frank? Der läuft! Elke hat in im Nachbardorf aus dem Auto geworfen und ist schon vorgefahren. Und da kommt er auch schon klatschnass um die Ecke.

Kurze Begrüße ohne Umärmeln. Der Typ ist pudelnaß.

Da er seine 10 km noch nicht voll hat läuft er in Richtung unseres zu Hauses. Elke und ich folgen unauffällig. Anschließend haben wir vier dann einen schönen Abend. Wir essen eine Kleinigkeit und dann schwelgen wir in Erinnerungen an den diesjährigen HH-Marathon. Frank hatte wieder mal so schöne Bilder gemacht…

Am nächsten Morgen dann ganz entspannt gefrühstückt und gepackt. Danach fuhren wir Richtung Leer. Da war dann noch beim Segelmacher ein Tuch abzuholen. Hier waren wir Weibsen dann von den Nähmaschinen schwer beeindruckt. Danach kleiner Spazierganz durch die Altstadt von Leer. Hier sind wir immer wieder gern. Stadt aber doch noch Provinz. Wir mögen´s. Danach fahren in unser Lieblingsdorf in Ostfriesland. Ditzum.

Hier gibt es eine Pause mit Fisch. Frank hat die grandiose Idee, gleich Fisch für das Abendessen an Bord mitzunehmen. Man könnte ja Pellkartoffeln… „Halt“ sagt Fritz und greift zum Handy. Er ruft schnell bei Wolle (Segelfreund und Mit-Segler und mit-Läufer an diesem WE) an und bestellt die Pellkartoffeln. Und den gedeckten Tisch für 7 Personen bitte! Ebby und Wolle sind zum Glück flexibel genug sich selbsteinladenen Gäste spontan zu bewirten. Es wird ein schöner gemütlicher Abend bei Wolle und Ebby an Bord. Mein Schwager Gerold gesellt sich ebenfalls noch zu uns. Den hab ich einfach so dazu verdonnert, ebenfalls den Shuttel-Service für die Läufer zu übernehmen. An diesem Freitag wehen noch tüchtige Winde und Fritz und ich fragen uns schon, ob wir die ganze Aktion nicht doch noch abblasen sollten. Doch die Prognose für den nächsten Tag sieht etwas besser aus und so wollen wir es dann doch riskieren. Jeder verkriecht sich in seine Koje und hofft einfach auf besseres Wetter.

Und siehe da: Als ich morgens aufwache, schaukelt das Boot gar nicht mehr so dolle und ein Blick durch die Luke auf den Himmel läßt Schönes erahnen: Da gibt es tatsächlich blaue Stellen. Fritz und ich fahren fix zum Einkaufen. Dann sagen wir den Gästen Bescheid und wir können gemütlich auf dem „Rattendampfer“ frühstücken.

Kurz vor neun klingelt das Handy von Fritz und alle anderen Läufer sind eingetroffen. 7 an der Zahl. Alle versammeln sich erstmal bei uns an Bord. Dann tauchen auch unsere Söhne auf. Die zwei werden das vierte Boot steuern. Entgegen unserer Planung ordnet Fritz an, dass die 9 Gäste nicht zelten sollen (Es ist doch noch kalt und windig) sondern auf die Schiffe verteilt werden. Mir fällt die Rolle des „Passagier-Verteilers“ zu. Das ist schnell erledigt. Alle Skipper sind damit einverstanden, dass die Fähr-Gäste auch bei ihnen übernachten. Und dann geht es auch schon ratz fatz los. Fritz hatte beschlossen, dass er die Segel nicht setzen will. Wind von vorn und dann nur so ein kleinen Stückchen. Das lohnt doch nicht. Als wir jedoch aus dem Hafen raus sind sehen wir, dass die drei vor uns das Tuch oben haben. Dass geht für Frank und Fritz nicht. Also das Groß noch oben und es wird ein schöner Törn. Ein bißchen viel Wind – aber schön ist es doch…

Auf Langeoog angekommen gibt es erst mal das „Ankomm-Bier“. Die ganze Gang versammelt sich bei uns und überprüft die Biervorräte. Dann werden die Laufstrecken vorgestellt. Man einigt sich auf zwei Laufgruppen. Gruppe 1 wird 30 km laufen. Kirsten will ihren letzten „Langen“ vor ihrem Marathon in 14 Tagen laufen. Da wollen wir sie begleiten. Gruppe 2 wird eine Strecke durch´s Dorf und Dünen nehmen – ca. 8 – 9 km.

Pünktlich um 14 Uhr starten wir alle gemeinsam. Kurz danach kommt ein blöder Regenschauer runter. Doch zum Glück bleibt es dabei. Wir Langstreckler laufen in östlicher Richtung immer am Deich lang. Als wir zur Spitze von Langeoog kommen und wir zum Strand abbiegen, weht uns ein kräftiger Wind entgegen. Nach einigen km biegen wir wieder durch die Dünen ab um windgeschützer laufen zu können. Eigentlich schade –am Strand war es einfach schöner. Aber das hebe ich mir dann für das nächste Mal auf.

Rita verläßt uns nach ca. 20 km. Sie wollte „nur“ 20 km laufen und biegt jetzt nach links zum Hafen ab.

Wir laufen Richtung Dorf – das Wetter bleibt beständig. Windig, jedoch ohne Regen. Selbst die Sonne scheint jetzt so kräftig, dass ich nun doch meine Sonnenbrille wieder tragen muß. Im Dorf angekommen beschließen wir dann leider, dass wir nicht am Strand weiterlaufen sondern den Weg durch die Dünen nehmen.

Mittlerweile hat Kirsten Magenprobleme und muss öfter eine Gehpause einlegen. Auf den letzten drei km lassen Friedhelm und ich sie dann allein. Kirsten möchte jetzt nur noch gehen. Sven bleibt an ihrer Seite, so können wir mit gutem Gewissen loslaufen. Auf diesen letzten km merke ich, dass ich mittlerweile wieder ganz fit bin. Eine Pace von 6:40 min/km fällt mir nicht schwer – und das gegen Ende eines langen Laufes. Das ist für mich schon sehr gut. Zumal die Strecke ja auch anspruchsvoll war. Erst Asphalt, dann Pflasterung, weißer Sand, harter Sand mit Wind von vorn und dann noch Dünen rauf und runter. Ich bin schon etwas stolz, als eine Durchschnitts-Pace von 7:08 min/km auf meiner Uhr steht.

Am Boot angekommen werden wir sogar mit Applaus begrüßt. Die anderen Läufer sind schon frisch geduscht und haben ihren Tee samt Kuchen schon verzehrt. Frank ist auch schon da. Er war uns nicht gefolgt, als wir vom Strand abgebogen waren. Ich werde eine wenig mitleidig betrachtet – ich sehe scheußlich aus. Die Sonne hat mein Gesicht verbrannt. Dadurch, dass ich die Sonnenbrille trug, natürlich nur teilweise. Aber was solls. War ein schöner Lauf.