23.2.2013 Baukastenmarathon Bad Salzuflen

Als klar war, dass ich wohl das Schlimmste meiner Grippe hinter mir gelassen hab, schickte ich schnell noch eine Anmeldung nach BS. Ich war, glaube ich, die letzte, die sich anmeldete. Also grad noch so knapp vor Schluß. Aber ich wollte sicher sein, dass ich auch starten kann. Und das sah wohl so aus.
Anstatt am Samstag früh los zu fahren, habe ich mich erst mal ordentlich verschlafen. In der Nacht war nicht an Ruhe zu denken. Immer wieder aufgewacht, dann dem Wecker ein Schlag versetzt und mich umgedreht. Dann endlich los und ab mit Hektik. Das Navi erzählt mir, dass ich gegen 11 da sein müsste. Das würde ja passen. Wenn – ja wenn da nicht die Verfahr-Künste meinerseits wären. Trotz (oder grad wegen) Navi? Nach einer falschen Abfahrt gleich mal rechts statt links abgebogen. In BS nicht zurechtgefunden (Navi kannte die Straße nicht – aber was soll: Ich kann ja fragen…) die Dame von der Tanke „…bin nicht von hier. Aber hier sind sie gaaanz falsch“ Von wegen: Luftlinie 800 m… Nach einer weiteren unnötigen Runde durch BS dann endlich die richtige Straße gefunden und wild am Straßenrand geparkt. Nur noch ein paar Schritte und ich bin da. Wieder mal orientierungslos vor der Schule stehend fangen Michael und Karin mich ab: „Da gibt es Startunterlagen, da warten wir, und da ist der Start.“ Na, endlich mal jemand der Bescheid weiß. Startnummer einsammeln, umziehen, WC. Ab zum Start. Einmal das Feld an der Seite entlang abgehen. Niemanden finden. Okay – Hinten anstellen geht immer und überall. Und siehe da: Ein Streakrunner-Shirt mit Tom drauf und drin. Und Carsten, Michael, Karin und Uwe-Heinz. Schnell Moin sagen. Und da schießt da auch schon jemand. Die Garmin gestartet – ach ne. Die ist ja noch gar nicht an… Watt für ein Stress. Aber jetzt erst mal einfach nur laufen… Buh – tut das gut nach der Hektik.
Eng ist es auf der ersten Runde. Und das ist wohl auch der Grund, warum ich die Steigungen nicht als wirklich schlimm empfinde. Ich seh ja nicht wie steil das Bergauf geht (Hier wird nicht gelacht!!! DAS waren Berge…) Doch aufpassen. Vor lauter Läuferbeinen sieht man fast die Gefahren nicht. Es ist glatt, uneben. Schneebedeckt. Also der richtige Untergrund für ne Sturzhexe. Aber: Ich hab doch meine Inov an. Was soll da schon passieren.
Was für ein Spaß – die Läufer, dieser schöne Wald, die Wege, selbst die vereisten Stellen find ich toll. Immer wieder nette Gespräche mit den Mitläufern.
Die erste Runde ist abgelaufen. Ich bin zufrieden. Ab in die zweite. Jetzt zieht sich das Feld schon ordentlich auseinander. Immer noch genug Läufer da, aber jetzt kann man schon sehen, wohin man tritt. Na ja fast: An einer Abwärtspassage passiert es dann: Ich rutsche aus, kann mich fangen, noch ein/zwei Schritte und es schlägt mich hin. Da lieg ich nun mit meinem Talent. Gleich sind Läufer da, die mir helfen wollen. Aber ich schicke sie weiter: Erst mal testen, ob was kaputt ist. Das rechte Knie meckert und da steht auch schon ein Sani da. Vielleicht eine Bandage ums Knie? Es schmerz zwar, läßt sich aber bewegen. Also ok. Bandage. Bei der Gelegenheit die Schnürsenkel noch mal nachgezogen, Danke sagen und weiterlaufen. Nach ein paar hundert Meter der nächste Sturz. Aber nicht meiner, sondern eine andere Läuferin schlägt es hin. Auch sie will in Ruhe wieder aufstehen und testen… Zum Glück auch hier nix Schlimmes passiert. – Insgesamt hab ich glaube ich 3 Stürze und min 10 Fast-Stürze beobachtet.
Die zweite Runde empfinde ich als sehr anstrengend und überlege schon, ob ich raus gehen soll. Doch geschickter Weise sind die letzten zwei km anstrengungsfrei zu laufen. Ich kann es schön rollen lassen, nehme mir beim VP einen Tee und starte in die dritte Runde. Das war dann auch die Schönste für mich. Es lief einfach nur toll. Sicher, aufpassen musste ich ohne Ende. Einziger Nachteil: Sehr viele aus meiner Schnecken-Abteilung sind nach der zweiten Runde ausgestiegen und so lief ich ziemlich allein durch den Wald. Aber Kinners – Watt für ein schöner Lauf. Die Steigungen sind zu bewältigen – und ja, ich lauf sogar die nicht ganz so schlimmen hoch. Bin richtig stolz auf mich.
Ich bin immer noch ganz begeistert von der dritten Runde.
Dann beim VP „Wieder auf´s Eis?“ Die Frage vom Posten – „Klar, ich hab doch für 5 ½ Stunden bezahlt…“ Die vierte Runde ist ebenfalls Genuß pur. Klingt jetzt für einige ein wenig bescheuert, ich weiß. Aber so war es nun mal. Als ich mich angemeldet hab, hab ich gedacht „Nun, ich hab 35 km auf dem Plan. Wenn ich 26 schaffe muß ich zufrieden sein.“ In der Zweiten Runde wollte ich das Handtuch werfen und nun lief ich fröhlich die vierte. Und ärger mich, dass die Zielzeit nicht für die fünfte reicht. Frau ist auch nie wirklich zufrieden ;-)
Nach 4:42 bin ich dann im Ziel. Als 79. von 79 beim 34km-Jogginglauf. Dafür aber immerhin 3. meiner AK (ja, ja ich weiß – ich bin schon wieder am schön-reden) Eine Pace von 8:17 min – für die meisten nicht wirklich berauschend. Aber, wenn ich bedenke, dass meine Marathon-Pace auf einer schönen, graden und höhenmeterfreien Strecke knapp unter 7:00 min ist, bin ich jetzt einfach mal zufrieden.
Nach einer kalten Dusche bin ich dann zur Kuchentheke. Als ich mich gestärkt hab, kommen Sandra u. Carsten mit Kindern und Michael und Karin rein. Michael sieht aus, als ob er grad vom Spaziergang kommt und Carsten grinst von einem Ohr bis zum anderen. Aber das darf er schließlich auch: schließlich hat er den Marathon in einer superguten Zeit geschafft. Noch mal Glückwunsch Carsten. Es ist enorm, wie du dich gesteigert hast.
Wir unterhalten uns noch ne kleine Zeit bevor wir dann alle den Heimweg antreten.
Michael`s Aussage zum Fernsehturm-Marathon läßt mir keine Ruhe: 6 Stunden plus x (nach Ermessen des Veranstalters) Beim Sonntags-Frühstück hol ich mir die „Genehmigung“ und melde mich für den 9.3. bei Michael an. Denn: Bergtraining macht Spaß.