Küstenkanallauf 9.7.11

Rita hatte mir gesagt: Komm mit zum Küstenkanallauf. Da ist die Beteiligung so klein, da kriegt jeder einen 1. oder 2. Platz in seiner AK. Mensch, klar – dann hab ich ja was zum angeben.
Am Tag davor spielte das Wetter wieder verrückt. Stickig, schwül heiß. Trotz Kreislauftropfen in unverantwortlich hoher Dosis, hatte ich das Gefühl jeden Moment aus den Latschen zu kippen. Das ist einfach nicht mein Wetter. Ich hatte mich schon weit bedauert, dass ich den Lauf absagen wollte…
Am Samstag wurde es dann aber doch etwas besser. Der Start war am späten Nachmittag. Nach der Arbeit noch schnell einkaufen, Tee trinken und ab in die Laufklamotten und los. Vor Ort treff ich dann ein paar bekannte Gesichter. Rita natürlich, die sich für die 10 km gemeldet hat, genauso wie Alfred mit Freundin Kirsten.
Ich hatte mich jedoch für den HM gemeldet. Nur das 10 km hier 11 km sind. Und der HM ist 21,5… km . Für den HM 4 Runden. Eine Handvoll Leute stellt sich an der HM-Startlinie auf. Diese Linie war ca. 500 m vor den 5ern und 10ern. Start war zeitgleich. Als wir zur Startlinie tröddelte, war ich noch am blödeln – das klappt ja heute mit dem 1. Platz. Da sind ja keine Frauen! Doch oh Schreck. Doch zwei. (Aber Jünger – mind. 2 AK unter mir. Ach watt fein. Der 1. Platz ist mir schon vor dem Start sicher. Muß „nur“ durchlaufen)
Dann Start – Klar, die Schnecke läuft wieder im Schneckentempo und genießt die Natur. Es geht erst vom Sportplatz an ein paar Häuser vorbei in die Natur. Links am Richtung Küstenkanal. Der Weg am Küstenkanal ist schön von Bäumen gesäumt. Schatten satt. Eine Jugendgruppe am Angeln und grillen. Sie versprechen, mir etwas zum Essen aufzuheben… Eine Walkinggruppe wird locker überholt (Ja – das kann ich). Dann geht es über das Firmengeländer einer Beton-Firma, ein kleiner Waldweg mit Wurzelwerk und dann bin ich auch schon wieder beim Sportplatz. Puh, das war die erste Runde. Die schnellen 5er und 10er hatten mich natürlich schnell eingeholt. Aber okay – es sei ihnen gegönnt. Zumal die meisten so freundlich sind, mich zu grüßen und viel Spaß zu wünschen... Die zweite Runde fällt mir noch leicht. Zumal ich ja nu weiß, wo es lang geht. Es gibt auch zwei VP + einer im Start/Ziel Bereich. Also Wasser satt. Als ich die 2. Runde beende steht Rita am Rand und feuert mich an. Ich ruf ihr zu, dass ich mir ihrer Unterstützung in der letzten Runde rechne. Glaube aber nicht wirklich, dass sie das macht. Ist einfach nicht ihre Stärke – das Langsamlaufen…
Die dritte Runde wird richtig hart. Das Wetter ist zwar nicht so schlimm wie gestern, aber mein Kreislauf ist so gar nicht begeistert. Ich muß mich zwingen, alles schön zu finden. Aber zum aufgeben bin ich immer noch nicht alt genug…
Ich beende die 3. Runde und bin ernsthaft am Überlegen, ob ich nicht rechts abbiegen soll. Da nimmt Rita mir die Entscheidung ab. Sie ist startklar und setzt sich an meine Seite. Oh Mann – Danke Rita. Das hab ich gebraucht. Ich mache ihr aber klar, dass mein Tempolauf für sie wirklich reine Regeneration ist. Kommt sie mit klar. Da ich ziemlich kaputt bin, unterhalten wir uns wenig, genießen aber den gemeinsamen Lauf. Der letzte VP hat kein Wasser mehr – da gibt Rita mir ihr Fläschchen. Als letzte schaffen wir es ins Ziel. Und wie heißt es so schön: Die letzten werden die ersten sein. Ich hatte mich dann doch nicht verschätzt. Als einzige W50er hab ich den 1. Platz bekommen – Na, wer sagt es denn… Die Zeit? 2:25 - mit Abstand die Letzte, aber mit netter Begleitung.
Diesen Lauf werd ich mir wohl für das nächste Jahr vormerken. Klein aber fein. Richtig gemütlich mit lauter netten Leuten im Feld und am Rand. Trotz diesem bekl… Wetter hat es richtig Spaß gemacht.

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