Schöne Erinnerungen und Zukunftsträume sind die Glanzlichter der Gegenwart. (Irmgard Erath)

Nu hatte ich Anfang der Woche mit der "Niederlage" von Sondershausen zu kämpfen. Für mich sollten die Zeiten eine untergeordnete Rolle spielen. Und was auf der normalen Straße gilt, zählt in Sondershausen schon lange nicht. So hatte ich mich ja auch drauf  eingestellt, dass ich, wenn überhaupt, den Marathon mit über sechs Stunden beenden würde. Im Geheimen hatte ich tatsächlich gehofft, dass ich die Strecke schaffe..
Doch als mir sehr deutlich bewußt wurde, dass ich das Zeitlimit für den HM nicht schaffe, hab ich aufgegeben.
Und dieses Aufgeben ist das, was mir einige Tage zu schaffen machte. Es wird immer mal schwierig. Im Leben wie beim Laufen.  Und so fühlte ich mich denn auch als der absolute Loser. Eine schlechte Zeit kann und muß ich akzeptieren. Da gibt es immer ne gute Erklärung für – wenig Training, heißes Wetter, ungewohnte Umgebung, eine nette Bauchverstimmung oder einfach nur unfähig schneller zu laufen. Alles schon erlebt und mitgemacht. Aber aufgeben? DAS fühlt sich nun ja richtig bescheiden an.

Irgendwann stöber ich in meiner Spruch-Sammlung rum, um für einen Kunden etwas Mut-Machendes zu finden. Und finde eben den oben genannten Satz. Und der versöhnt mich dann wieder etwas mit mir selber. „Schöne Erinnerungen“ hab ich in diesem Jahr genug gesammelt. Es gab schöne Läufe und tolle Begegnungen. Ich habe Menschen kennengelernt, mit denen ich mich sofort verstanden habe und die für mein Leben eine Bereicherung sind. Manchmal bin ich an meine Grenzen gegangen. Das hat dann auch ein bißchen weh getan – aber hat nicht wirklich geschadet. Ich hab aber auch gelernt, dass ich etwas besser auf mich aufpassen muss. Es hat keinen Zweck bis zum Umfallen zu arbeiten – ich bin dann nicht nur unzufrieden mit mir, sondern vergesse dabei, dass ich auch noch leben sollte…
Und da kommen dann die „Zukunftsträume“ ins Spiel. Ich weiß jetzt was ich will – nämlich erst mal mich beruflich verändern.  Sodass ich endlich mal nicht mehr 50 und mehr Stunden arbeiten muß. Ich gehöre nun mal zu den ü50 – wenn ich jetzt nicht etwas kürzer trete, werde ich meinen 60. Geburtstag wohl nicht feiern können. Weil ich dann entweder in der Klapse bin oder mit einem Herzkasper das Zeitliche gesegnet hab. Und das ist es nicht wert.
Diese Veränderung wird etwas dauern. Aber ich hab so  wieder, läuferisch und beruflich, Ziele. Und ich freu mich, den Weg zum Ziel zu gehen
Denn: Ohne diese "Glanzlichter der Gegenwart" wäre das Leben ganz schön trist...

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